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Vorwort
Die Heiligen unter unseren Vorfahren
Herkunft der Familie
Legende
Partner
 
Name
Geb.dat.
St./Bld.
Ahnennr.
 
Prampero Enrico
1255
I
130 A
 
Prampero Helsa
1280
I
65 A
 
Prampero Mattia
1170
I
520 A
 
Prampero Ulvino
1210
I
260 A
 
Prata Richelda
1245
I
289 A
 
Preen Adam
1545
D/ME
5382
 
Preen Christine
1510
D/ME
10759
 
Preen Jutta
1415
D/ME
B 43793
 
Preen Magarete
1570
D/ME
2691
 
Preen verh.Oertzen
1290
D/ME
701185
 
Premysl Juditha
1045
CZ/B
B 44888065
 
Preydschopf Agnes
1735
CZ/B
137
 
Preydschopf Simon
1710
CZ/B
274
 
Preysing (verh.) Adelheid
1055
D/BAY
179970113
 
Preysing Adilhart
1110
D/BAY
44992528
 
Preysing Agnes
1245
A/OÖ
2812033
 
Preysing Alhard
1210
D/BAY
5624066
 
Preysing Andreas
920
D/BAY
2879521792
 
Preysing Dietericus
990
D/BAY
719880448
 
Preysing Eberhart
1080
D/BAY
89985056
 
Preysing Grimolt
1170
D/BAY
11248132
 
Preysing Hans
1140
D/BAY
22496264
 
Preysing N.
1020
D/BAY
359940224
 
Preysing Wilhelm
1050
D/BAY
179970112
 
Preysing Wolfgang
955
D/BAY
1439760896
 
Proba To.d.Fl.An.Olybrius
510
I
6183 G
 
Probus So.d.Magnus
435
F
4915234 B
 
Prockher (verh.) Sophie
1685
CZ/B
575
 
Prockher Christoph
1680
CZ/B
574
 
Prockher Elisabeth
1705
CZ/B
287
 
Prokop Alzbeta
1670
CZ/B
1465
 
Proschka (verh.) Katharina
1745
CZ/M
1b 229
 
Proschka Jakob
1740
CZ/M
1b 228
 
Proschka Martin
1770
CZ/M
1b 114
 
Protschka (Proschka) Agnes
1819
CZ/M
1b 57
 
Prunner (Bruner) Theresia
1780
CZ/B
69
 
Prunner (Brunner)
1565
D/BAY
4416
 
Prunner (Brunner) Hans
1600
D/BAY
2208
 
Prunner (Brunner) Johannes
1535
D/BAY
8832
 
Prunner (Pruner) Johannes
1637
A/OÖ
B 1104
 
Prunner Johann
1711
A/OÖ
276
 
Prunner Johann M.
1669
A/OÖ
B 552
 
Prunner Peter
1505
D/BAY
17664
 
Prunner Sebastian
1750
CZ/B
138
 
Name Vorname, wenn Abbildung rot
Geb. Dat. (grün = geschätzt)
Staat/Bundesld. heute
Nummer in Ahnenliste
Prunner Johann M.
1669
A/OÖ
B 552

B 552 10

Prunner Johann Michael, Baumeister und Architekt in Linz, * 4. 9. 1669, I E 14. 9. 1705 mit AL. 553, II E 17. 9. 1733 mit Susanne J. Ernst, + 26. 4. 1739 ebendort.

Den größten Teil meines Wissens von Leben und Werk dieses sehr bekannten väterlichen Vorfahren verdanke ich Bruno Grimschitzs repräsentativem Bildband "Johann Michael Prunner" (Verlag A. Schroll, Wien 1958), der sich seinerseits auf ein Literaturverzeichnis von nicht weniger als 95 verschiedenen Werken stützt. Mit seinen Baudenkmälern prägt er - laut Dehio - entscheidend die Stadtbilder von Linz und Wels. Er bereichert neben dem großen Dreigestirn der österreichischen Barock - Baukunst (Fischer von Erlach, Lucas von Hildebrandt und Jakob Brandtauer) deren Welt durch sein Lebenswerk mit Schöpfungen von persönlicher und unverwechselbarer Eigenart. Johann Michael Prunner ist eine der wesentlichsten Kräfte, die die neue, von Österreichern getragene Baukunst des 18. Jahrhunderts fern von Wien auf dem Lande verbreitet. Seinen Schöpfungen ist es zu verdanken, dass Oberösterreich nach dem Barock der Italiener im 17. Jahrhundert zu einer Kunstlandschaft des eigentlichen österreichischen Barocks wurde. Prunners weiteres geschichtliches Verdienst ist, dass er die österreichische Baukunst auch über die heimatlichen Grenzen hinausgeführt und dem bayrischen Raum vermittelt hat. Der besondere Rang seiner künstlerischen Persönlichkeit äußert sich auch darin, dass sie zum Vorbild für das kirchliche und profane Schaffen kleinerer Meister wurde.

Johann Michael Prunner wird am 4. 9. 1669 als ältester Sohn des aus Landshut eingewanderten und in Linz zu Wohlstand und Ansehen gelangten Kaufherrn und Stadtrichters Johannes Prunner geboren. Am 22. 6. 1672 kommt sein Bruder Johann Adam zur Welt, der einer der bedeutendsten Bürgermeister von Linz und der größte Wohltäter der Stadt werden sollte. Er folgte 1698 seinem Vater in dessen Handelshaus nach und kam zu großem Reichtum. Aus dem Gewinn von einem im Seesturm schon aufgegebenen und dann doch wider Erwarten gut angekommenem Handelsschiff gründete er die so genannte Prunner-Stiftung und stattete sie mit einem Kapital von 175.000 fl aus (Größenordnung etwa € 10 Mio.). Sein Portrait, u. a. von Altomonte, hängt in mehreren Museen und ziert auch heute noch die Fassade des Linzer Rathauses. An sonstigen Geschwistern ist noch der Steinmetzmeister Johann am Linzer Hafnerplatz und die in Bozen verheiratete Schwester Brigitte bekannt.

1680 kauft der Vater das Wohnhaus am Hauptplatz 15 in Linz, doch Johann Michael begibt sich bald danach auf die Wanderschaft, um das Handwerk eines Maurers zu lernen. Seine Lern- und Wanderjahre führen ihn nach Rom, Florenz, Wien und zuletzt Prag, von wo er um die Jahrhundertwende nach Linz zurückkehrt. Dort wird er am 17. 4. 1705 in die Zunft der bürgerlichen Maurermeister aufgenommen und heiratet wenig später, am 14. 9., in der Stadtpfarrkirche die Witwe Anna Catharina Gräsberger. Aus dem gleichen Jahr sind seine inzwischen verloren gegangenen Erstlingswerke bekannt: Die Dreifaltigkeitskapelle auf der Landstraße und die Johann Nepomuk Kapelle auf der Donaubrücke.

1709 erwirbt er am Pfarrplatz 12 ein größeres Haus und gestaltet es um. Als am 24. 5. 1711 sein Sohn Johann Friedrich (AL. 9/276) geboren wird, ist er bereits arriviert. Er ist nicht nur ein großer Bauunternehmer, der an einer einzigen seiner zahlreichen Baustellen (dem Freihaus Khevenhüller) 21 Maurer und 27 Tagwerker beschäftigt, sondern bezeichnet sich auch schon als Architectus und tritt seit diesem Jahr urkundlich als Sachverständiger in Erscheinung. Am 6. 8. 1712 kommt sein zweiter Sohn Johann Michael zur Welt, der aber bald nach der Geburt starb. Weitere Kinder gab es dann nicht mehr.

Seine größten Auftraggeber sind die Orden und Stifte. In Linz wird er von den Orden der Karmelitinnen, der Karmeliter, der Minoriten und vom Deutschen Ritterorden zum Baumeister bestellt. Er arbeitet für die Klöster Lambach, Spital, Schlierbach, Kremsmünster, Gleink, Mondsee und Admont in Österreich, für St. Emmeram und die Augustiner in Bayern und für die niederösterreichische Wallfahrtskirche Maria Taferl. Zahlreiche oberösterreichische Pfarren lassen durch Prunner neue Bauten oder Umgestaltungen gotischer Kirchen durchführen. Daneben zieht der in Linz begüterte Hochadel (Khevenhüller, Starhemberg, Thürheim), aber auch der Landadel und Bürgerstand ober und unter der Enns sowie in Bayern ihn als Baumeister heran. Im Auftrag der Orientalischen Compagnie errichtet er 1726 mit der Linzer Wollzeugfabrik den ersten monumentalen Industriebau in Österreich - somit war er tatsächlich auf sämtlichen Gebieten der Baukunst tätig. Am 6. 7. 1713 assistiert er als Baumeister der Karmelitinnenkirche in Linz (jetzt Barmherzige Brüder) der Kaiserin Elisabeth Christine, der Gemahlin Karl VI, bei der Grundsteinlegung. Der am 4. 3. 1715 mit Abt Maximilian Pagl abgeschlossene Baukontrakt für die Dreifaltigkeitskirche von Stadlpaura verpflichtet den "khunstreichen Paumeistern aus Lünz" jeden Frühling rechtzeitig am Bauort zu erscheinen und monatlich wenigstens einmal die Arbeiten zu kontrollieren, damit "das Gepey dem eingeraichten Endtwuerff und Abriss nach" ohne Fehler aufgeführt werde. Für seine Bauleitung wird ihm "neben der Kost und Trunkh" ein Honorar von monatlich 16 fl zugesprochen.

1716 war Prunner zu Oberösterreichs führendem Architekten aufgestiegen und hatte zusammen mit Georg Pruckmayr die italienischen Baumeister abgelöst. Er protestierte sogar bei seinem Bruder, dem Bürgermeister, wenn auch erfolglos, gegen die Auftragsvergabe für die Pestsäule am Hauptplatz an einen ausländischen (Salzburger!) Architekten - was ihn aber nicht hinderte, dann trotzdem die Bauführung zu übernehmen. 1717-36 errichtet er die Stiftskirche von Spital am Pyrn, die seine größte sakrale Schöpfung geblieben ist. Die Jahre 1718-22 bringen ein Wiederaufleben der schon früher (in Wien?) geübten Zusammenarbeit mit Lucas von Hildebrandt. Gemeinsam entwerfen und bauen sie die Deutschordenskirche (jetzt Priesterseminar) samt Nebengebäuden. In einem Brief an den Bauherrn Graf Harrach teilt Hildebrandt mit, dass ihm Prunners Arbeiten gefallen und er "all seinerseiths Contento hieran finde". 1726 erwirbt er das Haus "Zur Golden Cron" am Hofberg 5 um 3000 fl, wo er vier Dienstboten beschäftigt. 1730 gibt er in Schloss Lamberg in Steyr Oberösterreich seine bedeutendste profane Bauschöpfung. 1732 stellt die Gestaltung der Stadthausfassade des Bankiers Löschenkohl in Regensburg die Krönung seiner Palastarchitektur dar.

Im gleichen Jahr stirbt seine erste Frau, doch heiratet er bereits am 17. 9. 1733 schon 64-jährig noch einmal, und zwar Susanna Josefa Ernst, die er nach Enterbung seines einzigen Sohnes Johann Friedrich (AL. 9/276) zur Universalerbin einsetzt. Wohl aus Anlass der Hochzeit wird er von den oberösterreichischen Ständen wegen seiner Verdienste um die Architektur des Landes ausgezeichnet, womit eine "Ergötzlichkeit" von 200 fl verbunden ist. Gleichzeitig wird er Mitglied des Äußeren Rates der Stadt Linz. 1736 stiftet er der Stadtpfarrkirche 8000 fl und errichtet selbst ihre Johann Nepomuk Kapelle, die er für sich als Begräbnisstätte bestimmt, so dass seine sterblichen Überreste bis heute unter seiner eigenen architektonischen Schöpfung ruhen. Am 26. 4. 1739 stirbt er, nicht ganz 70 Jahre alt. Durch seine umfangreiche Bautätigkeit war er zu großem Wohlstand und Ansehen gelangt und vermachte in seinem Testament mehr als 25.000 fl an Legaten, hauptsächlich für karitative Zwecke. Das am 5. 3. 1739 aufgesetzte Dokument wird im oberösterreichischen Landesarchiv aufbewahrt und enthält unter anderen folgende Zuwendungen:

1) Den armen Leuten, die seinem Begräbniszug folgen würden, sind je Erwachsenem 3 Kreuzer, je Kind 1 Kreuzer auszuzahlen. 2) ("Andertens") 4 verschiedene Linzer Klöster erhalten je 150 fl mit der immerwährenden Verpflichtung, monatlich je eine Messe für ihn zu lesen. 3) 11 verschiedene Bruderschaften (Dritte Orden) erhalten je 20 fl. 7) Seinem Polier vermacht er sein Baumeistergeschäft samt allem Inventar "weillen meine Ehewürthin hierbey zu verbleiben nicht willens". 9) "Meinem 4 Diennstpotten im Hof ein Klag-Gewandt, dann eine halbjährige Besoldung". 13) ("Dreyzechentens") den Hausarmen - das sind die Bettler, die regelmäßig bei seinem Haus vorsprachen - 150 fl. 17) Seinen Gutshof vermacht er samt Pferden, Wägen, Vieh und allen Vorräten als Prälegat seiner Witwe, sodann aber dem Linzer Waisenhaus unter der Bedingung, dass die Waisen zweimal jährlich "zu Troßt meines und der meinigen Seelen-Heyl beichten und communiciren". 20) Dem Linzer Spital 2000 fl mit der Verpflichtung, "wochentlich zwey heylige Messen zu Troßt deren Kranckhen und meiner Seelen Heyl" zu lesen. 21) 3 verschiedenen Armenhäusern je 2000 fl "Gegen Genus dises Capitals sollen allerseits Pfriendler in festo sancti Michaelis, dann am Tag sanctae Susannae beichten und communiciren und solche Andacht für mich und meine Ehewürthin aufopfern".

Neben den schon erwähnten Hauptwerken sind noch folgende Bauten Prunners bekannt, wobei in Klammer jeweils das angenommene Jahr des Baubeginns angegeben ist: In Linz: Freihaus Khevenhüller, Harrachstraße 7 (1707), Prunners Wohnhäuser Pfarrplatz 12 (1710) und Hofberg 5 (1726), Thürheimsches Haus, Promenade 9 (1710), Bürgerhaus Klosterstr. 7 (1713), Freihaus Zeppenfeld, Herrenstr. 26 (1715), Freihaus Weißenwolff, Landstr. 12 (1715), Minoritenkloster (1716), Vischersches Wohnhaus, Bethlehemstr. 20 (1718), Freihaus Mannstorff, Landstr. 32 (1718), Bergschlössel, Bergschlösselg.1 (1718), Starhembergsches Haus, Promenade 7 (1719), Gleinker Stiftshaus, Herrenstr. 5 (1719), Pockstainersches Haus, Marienstr. 5 (1720), Hagenthal-Stöckl, Hafnerstr.3 (1720), Freihaus Hohenegg, Hofg. 20 (1722), Karmeliterkirche (1723), Starhembergsches Freihaus, Herrenstr. 39 (1725), Mondseer Stiftshaus, Domg. 2 (1729). In Oberösterreich die Landschlösser Kammer am Attersee (1710), Kogl im Attergau (1710), Feyregg bei Bad Hall (1717), Gstatt bei Öblarn (1725), Holzheim bei Leonding (1726), Klaus (1730), die Kirchen von St. Georgen im Attergau (1711), Helfenberg (1712), Schenkenfelden (1712), Wels (Spitalkirche 1712, Kalvarienbergkirche 1715, Stadtpfarrkirche 1718), Gmunden (1713), Puchberg bei Lambach (Mariahilfkapelle 1717, Kalvarienbergkapelle (1719), Ebensee (1726), Wolfsegg (1729), Wilhering (Turmfassade 1734), Pichl bei Wels (1734), Freistadt (1735), Kremsmünster (Kalvarienbergkapelle 1736), die Profanbauten Landhaus in Wels, Stelzhamerstr. 16 (1712), Stiftsbibliothek Schlierbach (1712), Waisenhaus, jetzt Pfarrhof, Stadlpaura (1724). In Niederösterreich der Auhof bei Blindenmarkt (1721) und der Hochaltar der Wallfahrtskirche Maria Taferl (1735). In Passau die Stiftskirche St. Nikola (1716) und der Kanonikatshof Lamberg, Domplatz 6 (1724). In Regensburg das Wohnhaus Lieblstr.13 (1730), das Pürkelgut (1730), die Stiftskirche und Bibliothek von St. Emmeram (1731), die Augustiner-Eremitenkirche (1731), die Löschenkohlschen Häuser am Neupfarrplatz, in der Pfarrergasse und Am Minoritenweg 20 (1732). 35) 61) 115) 119) 159)

Vater

Mutter

Sohn

Prunner Johann M.
Werke J.M.Prunners: Dreifaltigkeitskirche, Stadlpaura
Prunner Johann M.
Schloss Lamberg, Steyr
Prunner Johann M.
Stiftskirche, Spital am Pyrn
Prunner Johann M.
Löschenkohlsches Wohnhaus, Regensburg
Prunner Johann M.
Begräbniskapelle Prunners in der Linzer Stadtpfarrkirche
 
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